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Sagen der Märkischen Schweiz

Die Weiße Taube

Es geschah im Jahre 1224. Herzog Heinrich der Bärtige von Schlesien hatte das Land Lebus in Besitz genommen und sandte Kundschafter in alle Richtungen aus. Er suchte nach geeigneten Plätzen für deutsche Siedlungen.

An einem Abend stiegen die beiden Junker Siegmund Eisendorf und Heinrich Balder mit drei Begleitern von der Bollersdorfer Höhe zum Schermützelsee hinab. Heinrich Balder war erkrankt und fühlte sich am Ende seiner Kräfte. Als die Ritter am Ufer des Sees ein Haus fanden, waren Sie deshalb freudig überrascht. Der Besitzer namens Zarnikow, ein Wende (Stamm der Slawen, vgl. Die Mark) christlichen Glaubens befand sich am andern Ufer des Sees bei einer wendischen Opferfeier. Vermutlich kam er zum christlichen Glauben, da seine verstorbene Frau eine Deutsche war. Er wagte diesen aber nicht offen zu zeigen. Seine Tochter Hadwiga nahm den Erkrankten und einen Begleiter, den Knappen Beit, ohne zu Zögern auf, Ritter Eisendorf jedoch ritt mit den beiden anderen Begleitern sofort nach Seelow weiter, um einen Wagen zu holen.

Nach der Opferfeier sprachen die versammelten Wenden über die drohende Kolonisierung durch die Deutschen. Zarnikows Nachbar namens Gottschlick führte in diesem Gespräch das lauteste Wort. Er rief: "Keiner von uns darf diese Hunde aufnehmen, wer es aber dennoch tut, macht mit ihnen gemeinsame Sache und ist ein Verräter an unserem Volke und unserem Glauben." Als Zarnikow darauf erwiderte, dass auch ein Kranker Einlass begehren könnte, hier doch Unterschiede gemacht werden müssten, brach ein Sturm der Entrüstung los. Der Oberpriester hatte Mühe, den Frieden zu wahren. Als Zarnikow heimkehrte fur ihm ein gewaltiger Schreck in die Glieder, als er den Kranken liegen sah. Seine Tochter aber zerstreute seine Bedenken und Ängste, da sie hoffte, das Eisenberg bald mit dem Wagen aus Seelow kam.

Am nächsten Morgen nahm der Begleiter Beit Thieden an einer geschützen Stelle im See ein Bad. Gottschlick, der sich um Hadwiga beworben, von ihr aber abgelehnt wurde, und nun seinen Nachbarn haßte, ruderte leise heran. Er dachte Hadwiga vor sich zu sehen und rief: "Weißes Täubchen, Du und die Deinen sind in großer Gefahr, ich aber kann euch erretten!" Beit wähnte, dieser Spruch gelte ihm. Er antwortete darauf: "Wir sind doch bei Deutschen und Christen." Gottschlick erschrak anbetrachts einer Antwort von einem Fremden. Er fasste sich jedoch rasch, kam näher und wußte bald alles, was tiefstes Geheimnis hätte bleiben müssen. Gottschlick fuhr frohlockend nach Buckow zurück. Als Beit sein Erlebnis erzählte, sorgten sich Hadwiga und ihr Vater sehr. Angesichts Gottschlicks Haß gegenüber ihrer Familie war ihnen seine Rache gewiß.

Es vergingen aber mehrere Tage ohne ein besonderes Ereignis. Balders Zustand hatte sich inzwischen gebessert und zwischen ihm und Hadwiga entstand eine tiefe Zuneigung. Als der Junker sie nach ihrem Namen fragte, antwortete sie ihm, sie heiße Hadwiga. Von den Einheimischen werde sie aber nur weiße Taube gennannt.

Eines Tages jedoch, erschienen die Boten und luden Zarnikow vor das Dorfgericht. Er beantragte dort, dass die Sache vom Gaugericht zu befinden sei. Dem wurde zugestimmt und Zarnikows Sorge um Eisendorfs Rückehr vergrößerte sich stetig. Das Gaugericht, das sich mit dem Fall alsbald beschäftigte, beschloß, dass Zarnikow die beiden Deutschen innerhalb eines Tages zu töten habe. Sollte diesem Spruch nicht folge geleistet werden, sei es Aufgabe des Dorfrichters, ihn umzusetzen. Zarnikow sei dann ebenfalls dem Tode verfallen, sein Hab und Gut werde eingezogen und seine Kinder versklavt.

Am nächsten Morgen steckte sich Zarnikow ein Dolchmesser ein und schlich sich zur Hütte, in der die Deutschen noch fest schliefen. Er rang mit sich, weckte sie aber schließlich und hieß sie, sich zur Flucht fertig zu machen. Er ruderte mit ihnen über den, in dichtem Nebel eingehüllten See. Ziel war die Opferstätte, die vor dem nächsten Gerichtstage von niemandem betreten werden würde. Als sie Buckow näher kamen, wurde der Nebel lichter. Ein plötzliches Grollen aus der Tiefe des Sees ließ sie erschrecken. Der See bäumte sich auf und drohte das Boot umzuwerfen. Nach kurzer Zeit jedoch war plötzlich alles genausoschnell vorbei, wie es gekommen war. Doch am Ufer Buckows standen nur noch einige wenige Hütten. Im See schwammen die Überreste der Behausungen sowie leblose Tier- und Menschenkörper.

Als sich Balder nach Zarnikows Behausung umsah, sah er glänzende Rüstungen im Sonnenlicht. Da dies nur Eisendorf sein konnte, drehte Zarnikow das Boot um und kehrte zurück. Eisendorf späte Rückkehr war damit zu entschuldigen, dass er in Seelow einem Volksaufstand zum Opfer gefallen war und er, seine Begleiter und der Seelower Pfarrer gefesselt wurden. Da es dem Pfarrer gelang, sich von den Fesseln zu lösen und zum Bischof zu fliehen, konnte Eisendorf befreit werden. Er eilte danach sofort mit dreißig Mannen nach Buckow.

In Breslau heirateten bald darauf Balder und Hadwiga sowie Eisendorf die jüngste Tochter des Herzogs, Berta. Beide Paare ließen sich auf der Höhe am Schermützelsee nieder, wo sie vom Herzog Ländereien geschenkt bekamen. Balder vertstarb drei Jahre später. Ihm zu Ehren soll das Dorf Baldersdorf gennant worden sein. Später wurde dann das heutige Bollersdorf. Die Familie Eisendorf wohnte bis 1608 in der Region. Die Eichendorfer Mühle ist hier der historische Nachweis. Auch der Name "weiße Taube" hat sich bis heute erhalten. Das Kinderwohnhaus, die "große Weiße Taube/ Weiße Taube" und das Restaurant "Johst am See", die "kleine Weiße Taube" sind die hier erhaltengebliebenen Namen.

Große Weiße Taube    Kleine Weiße Taube



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