Die Stauwehre der ehemaligen Mühlen am Stobber stellten für Fische und andere Wasserorganismen, die stromaufwärts zu angestammten Lebens- und Fortpflanzungsräumen in die Seen des Buckower Kessels und den Zuflüssen des Stobber wandern wollten, unüberwindbare Hindernisse dar. Das Wehr der Damm-Mühle war das unterste Hindernis im Stobber, das den Fischaufstieg von der Oder und Alten Oder in das Gewässersystem der Märkischen Schweiz verhinderte. Mit Hilfe von Fischaufstiegsanlagen werden diese Staustufen wieder passierbar gemacht.
Die hier entstandene 'Rauhe Rampe' bewirkt aufgrund des starken Gefälles eine hohe Strömungsgeschwindigkeit des Wassers. Konstruktiv wird deshalb das Gefälle mittels versetzt angeordneten Feldsteinen zusätzlich gebrochen. Gleichzeitig werden so Ruhezonen hinter größeren Steinen und in der Nähe des Grundes für die Fische geschaffen.
Die Funktionsfähigkeit des Fischpasses ist anhand von Zählungen auch für sehr gefährdete Kleinfische wie Bitterling und Elritze bestätigt worden.
Da die Regulierbarkeit der Wehranlage erhalten werde mußte, ist nur das linke Wehrfeld durch eine Fischrampe ersetzt worden. Bei normalem Wasserstand wird das gesamte Wasser über diese Rampe geleitet, während im Falle höherer Wasserstände auch das rechte Wehrfeld geöffnet werden kann.
technische Angaben:
Baujahr: 1992
Höhenunterschied: 1,30 m
Länge: 30,00 m
Gefälle: 1:16
durchschn.Strömung: 0,60 m/s
Der Fischpaß Damm - Mühle ist Bestandteil des Projektes 'Renaturierung und Biotopverbund des Fließgewässersystem Stobber'.
Träger: Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Strausberg e.V.
finanziert von Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Projektierung: ZALF Müncheberg, Institut für Hydrologie
Bauvorbereitung: Wasser- und Bodenverband 'Stöbber-Erpe'
Bauausführung: Melioration und Tiefbau GmbH, Seelow
Naturparkverwaltung |