Der Kietzer See ist mit etwa 200 ha Fläche der größte Teich der Altfriedländer Seen- und Teichlandschaft und ein zentraler Punkt im Europäischen Vogelschutzgebiet Märkische Schweiz. Die Grundlage des Schutzgebietes bildet ein 280 ha umfassendes Teichareal, welches zwischen 1965 und 1972 angelegt wurde und seitdem zur Fischintensivzucht genutzt wird. Damit entstand gleichzeitig eines der bedeutendsten Wasservogelgebiete der Region.
Im Herbst ist der Kietzer See Durchzugsgebiet für mehrere 1000 Saat- und Bleßgänse auf ihrem Weg in die Sommer- bzw. Winterquartiere. Auf den Schlammflächen des abgelassenen Teicheskann man in dieser Zeit seltene Watvögel beobachten. So lassen sich hier beispielsweise Flußregenpfeifer, Rotschenkel, Alpenstrandläufer und Bekassine zur Rast nieder.
Der Kietzer See mit seinen Inseln zählt zu den wenigen mitteleuropäischen Binnenlandsbrutplätzen der Silber- und Weißkopfmöwe. Aufgrund des Fischreichtums ist das Gewässer ein ideales Jagdrevier für den Fischotter und den Seeadler, den größten Greifvogel Nordeuropas, der auch hier brütet. Der naturnahe Uferbereich eignet sich als Mauserrastplatz für viele Enten, darunter Löffelente, Tafel- und Reiherente.
Die teilweise mächtigen Schilfgürtel sind Lebensraum der verschiedenen Singvogelarten. In den naturnahen Uferzonen brüten regelmäßig Drosselrohrsänger, Beutel- und Bartmeise. Auch Weiß- und Schwarzstorch finden in den Feuchtwiesen und Flachwasserbereichen nahe des Teiches noch ausreichend Nahrung.
So wie sein Entstehen ist auch der Fortbestand des Vogelschutzgebietes an die fischereiwirtschaftliche Nutzung gebunden. |